Die Veränderlichentypen und einige Hinweise zur Beobachtung

Dietmar Bannuscher und Werner Braune


 

Eruptive Veränderliche

Veränderliche mit großen Helligkeitsamplituden haben wir schon mit den Mirasternen kennengelernt.  Allerdings vollzieht sich diese Veränderung über Monate hinweg. Bei den eruptiven Sternen geht das viel schneller: Eine Explosion treibt die Helligkeit innerhalb von Stunden oder Tagen in beträchtliche Höhen. Jedoch bleibt das Maximum nicht lange erhalten, der Abstieg der Helligkeit erfolgt schnell, je nach Eruptionstyp in unterschiedlichen Längen. 

R-Coronae-Borealis-Sterne

Wer dachte, die Eruptiven Sterne bieten nur Helligkeitsexplosionen, kann mit den R-CrB-Sternen das Gegenteil beobachten. Bei diesen Veränderlichen sinkt die Helligkeit rapide in unregelmäßigen Abständen. Grund dafür sind riesige Rußwolken, die ein Roter Riese auswirft, wenn er an seiner Oberfläche viel Kohlenstoff zeigt. Diese Wolken können in kurzer Zeit den Stern bedecken und zu einem erheblichen Helligkeitseinbruch führen. Der Namensgeber R Coronae Borealis bietet normalerweise eine Helligkeit um 6 mag (von minimalen Schwankungen abgesehen), kann aber bei einer Verrußung bis auf 15 mag abfallen. Die Lichtkurve ist unregelmäßig eingeschnitten, manchmal mehrmals hintereinander, dann wieder für lange Zeit im Maximallicht. Der Stern läßt sich gut mit einem Feldstecher überwachen, der Abstieg kann mit dieser Optik auch anfänglich weiterverfolgt werden.


Abb. 7: Lichtkurve des Prototyps R-Coronae-Borealis während mehrerer Minima, Frank Vohla