Die Veränderlichentypen und einige Hinweise zur Beobachtung

Dietmar Bannuscher und Werner Braune

Eruptive Veränderliche

Veränderliche mit großen Helligkeitsamplituden haben wir schon mit den Mirasternen kennengelernt.  Allerdings vollzieht sich diese Veränderung über Monate hinweg. Bei den eruptiven Sternen geht das viel schneller: Eine Explosion treibt die Helligkeit innerhalb von Stunden oder Tagen in beträchtliche Höhen. Jedoch bleibt das Maximum nicht lange erhalten, der Abstieg der Helligkeit erfolgt schnell, je nach Eruptionstyp in unterschiedlichen Längen. 

Supernovae

Sterne, die als Supernovae explodieren, vernichten sich selbst. Massereiche Sterne wandeln sich zum Ende der Sternentwicklung nicht wie sonnenähnliche Sterne nach Abgabe der äußeren Hülle in Weiße Zwerge, sondern ihre Kerne fallen mit Beendigung der Energieerzeugung in sich zusammen. Der Kollaps ist so kräftig (abhängig von der Masse, welche die Gravitationskraft bestimmt), daß die Materie unheimlich stark zusammengepreßt wird. Millionen und Milliarden von Tonnen stürzen in Sekundenschnelle ineinander. Nach der enormen Kompression federt der Kern etwas zurück und schleudert die langsamer einfallenden äußeren Hüllen und Schichten ins Weltall hinaus. Energie in allen Wellenlängen wird ausgeworfen, unter anderem auch Licht. Der Stern erreicht Amplituden von 14–16mag. Wichtig hierbei: die Supernova ist kein Veränderlicher wie die pulsierenden oder eruptiven Sterne, sie stellt das Ende eines Sterns dar. Der Name "Super"-Nova bezieht sich nur auf die Erscheinung des Helligkeitsverlaufs. Natürlich können auch Sterne in einem Doppelsternsystem als Supernova explodieren. Einmal, wenn sie sowieso massereich sind, unter Umständen aber auch ein Weißer Zwerg, der soviel Materie von seinem Begleiter einfängt, daß die Massegrenze für den Kernkollaps erreicht wird und mit der stark erhöhten Masse die inneren Abstoßkräfte der Atomteilchen untereinander überwindet. Ähnlich wie bei den Novae kommt es zu einem zügigen und starken Helligkeitsanstieg, der erst schnell und dann immer langsamer abflaut. Anhand der Lichtkurve können die Astronomen zwischen einer Supernova eines Einzelsterns und der eines Weißen Zwerges in einem Doppelsternsystem unterscheiden.